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Sturmlaternenausstellung im Museum Horní Slavkov

Der Aussteller B. Ostandt kommt aus Bernsbach / Deutschland. Er ist langjähriges Mitglied der IG Historischer Erzbergbau
Lößnitz e.V. und befasst sich seit seiner Lehrzeit mit dem Thema Sturmlaternen und Grubenlampen.

Er interessiert sich für Sturmlaternen und Grubenlampenhersteller. Anfangs nur Hersteller aus dem benachbarten Beierfeld.
Im Laufe der Zeit wurde die Sammlung um Hersteller aus ganz Deutschland erweitert.

B. Ostandt: „Damals war mir der Umfang der verschiedenen Varianten und die Menge noch nicht bewusst. So wuchs und wächst die
Anzahl der Exponate und nimmt bis heute kein Ende. Deshalb ist hier nur ein Teil meiner Sammlung ausgestellt.“

Ein Teil der Sturmlaternen und Grubenlampen wurde aufgearbeitet, ein Teil wurde im Fundzustand belassen. Die
Altersangaben müssen nicht immer stimmen, da es schwierig ist, das Alter genau zu bestimmen. Deshalb ist das Alter nur
ungefähr angegeben.

Sturmlaternen / Grubenlampen
sind eine Weiterentwicklung der Petroleumlampen für den Hausgebrauch. Erste Patente sind bereits vor 1900 nachweisbar.

Die Lichtquellen sind weitestgehend vor Wind, Staub und Stößen geschützt. Sie wurden vielfältig im Außenbereich eingesetzt,
wo eine Beleuchtung mit elektrischem Strom nicht möglich oder zu aufwendig war (z.B. ländliche oder unerschlossene
Gebiete). Um 1900 etablierten sich in Deutschland Hersteller von Sturmlaternen vor allem in Beierfeld / Erzgebirge, im Raum
Erfurt / Thüringen und im Raum Berlin. Die technische Entwicklung vollzog sich im Detail, für den Laien oft nicht auf den
ersten Blick erkennbar. Sie betraf die allgemeine Handhabung, die Lichtstarke und die Preisgestaltung.

In den industrialisierten Ländern nahmen mit fortschreitender allgemeiner Entwicklung die zwingenden Einsatzgebiete für
Laternen ab. Indien, Afrika, Südamerika und die Entwicklungsländer weltweit wurden zu den Hauptabnehmern der
Produktion. Die Verwendung von Sturmlaternen unterlag mit der fortschreitenden Elektrifizierung natürlich auch dem
Zeitgeist. Ihre einfache Handhabung, die geringen Betriebskosten und ihr ruhiges, warmes Licht machten sie nach
absatzschwachen Jahren wieder interessant.

Hauptanwendungsgebiet ist seit Jahren der Freizeit-/Outdoorbereich (Camping etc.).

Die Sturmlaterne Meva
Die Geschichte der Firma Meva reicht den Angaben zufolge bis ins Jahr 1898 zurück.
Der Firmenname lautete zunächst Praha Smichov.

Das Markenlogo der drei Flammen wurde bereits um 1914 von der Firma Inwald A.G. in Osterreich angemeldet und 1923
auf die Meva, Metal Works Ltd. übertragen.

Im Katalog von 2005 wird mit einer Tradition im Laternenbau seit 1929 geworben, dabei existieren Kataloge bereits seit
1920.

Die MEVA soll die Produktionsanlagen der Label Bat vom Sturmlaternenwerk Beierfeld nach dessen Zerschlagung
erworben haben.

Meva fertigte auch Sturmlaternen Bat 158 in Auftragsfertigung.
Die Produktion endete etwa 2006. Bis zum Ende der Produktion wurden 3 Lampenmodelle angeboten.
Viele Meva-Laternen haben das Herstellungsjahr im Boden eingestanzt, was eine perfekte Datierung ermöglicht.

Meva Laternen tragen seit den 1920er Jahren den Meva-Schriftzug in verschiedenen Ausführungen, ganz frühe Modelle
tragen wahrscheinlich noch kein Logo.

Das Drei-Fackeln-Logo wurde ab 1914 in Gebrauch genommen, zunächst von der Firma Josef Inwald AG, Prag. Im Jahre
1923 wurde es auf die Firma Meva Metal Works Ltd., Prag übertragen. Es wurde mindestens bis Ende der 60er Jahre
verwendet.

Die Nachkriegsmodelle tragen drei gekreuzte Fackeln als Logo, in den 70er Jahren begann eine sukzessive Überarbeitung
der Laternen, die Ende der 70er Jahre abgeschlossen war.

Meva-Laternen sind seit Mitte der 50er Jahre recht zuverlässig an einer dreistelligen Markierung am Tankboden zu
erkennen.